
Sicherheit beim Kamerafliegen
Beitrag von Reto Nyffenegger
Auch schon mal eine Kamera im Freifall verloren? Wurden früher die Kameras noch mit Schrauben am Helm befestigt, mit welchen man problemlos ein Auto an die Decke hätte schrauben können, gibt es heute zahlreiche Alternativen. Die einen etwas besser, die anderen… nun ja, etwas weniger besser.
Reto Nyffenegger hat zusammen mit Sam Verri für euch die essenziellsten Punkte im Bezug auf die Kamerasicherheit beim Fallschirmspringen zusammengetragen.
Sichere Befestigung:
Stelle sicher, dass deine Kamerahalterung fest und snagfrei am Helm befestigt ist. Überprüfe alle Befestigungen und Schnallen, damit sie während des Sprungs nicht lose werden oder verloren gehen. Gummis werden spröde, also ersetze sie regelmässig. Sei besonders vorsichtig bei der Verwendung von Magnetbefestigungen.
Neuere Actioncams setzen vermehrt auf optionale, praktische Magnetclips. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich diese leicht lösen. Besonders bei hohen Fluggeschwindigkeiten oder plötzlichen Bewegungen. Die seit einigen Jahren verfügbaren und verbreiteten Magnethalterungen haben zu einem regelrechten «GoPro-Regen» geführt.
Die Nachbesserung des bekanntesten Herstellers mittels Verriegelung wirft zwei Fragen auf: Wenn die Kamera ohnehin mit dem Mount verriegelt wird, wozu braucht es dann den Magnet? Und vor allem: Kann die Verriegelung im Notfall auch mit Handschuhen schnell und sicher gelöst werden?
Tipp: Erstelle auf der SD-Karte eine readme.txt Datei mit deinem Namen, E-Mail und Telefonnummer. Damit steigt die Chance, dass du die Kamera und die Aufnahmen wieder zurückkriegst.
Backup-Plan:
Überlege dir, ob du ein Sicherheitsband für deine GoPro verwenden willst. So geht die Kamera nicht verloren, falls die Halterung versagt. Stelle aber auch hier sicher, dass das Sicherheitsband mit einem Cutaway ausgerüstet ist.
Winkel überprüfen: Überprüfe vor dem Sprung den Kamerawinkel und die Weitwinkel-Einstellung. Du willst doch keine epischen Aufnahmen verpassen!
Sicherheit zuerst: Deine Sicherheit hat immer Priorität. Wenn sich die Kamera oder die Halterung instabil anfühlt, ist es besser, das Problem am Boden zu beheben, als es in der Luft zu riskieren. Ein Cutawaysystem, auch für den ganzen Helm (Nachrüstkits sind verfügbar) wird in jedem Fall dringend empfohlen! Du kannst deine Bridle immer noch um den als «snagfree» angepriesenen Mount wickeln.
Windcheck: Hohe Freifallgeschwindigkeit und die Kopfposition können die Stabilität der Kamera beeinträchtigen. Vergewissere dich, dass die Kamera in allen Positionen, vom Bauchfliegen bis Headdown Richtig gesichert ist.
Übung macht den Meister: Mach ein paar Übungssprünge mit der Kamera, um dich an das zusätzliche Gewicht und der Bewegungseinschränkungen im Flugzeug und am Schirm zu gewöhnen. Du wirst merken, dass ein Chin mount gerne mal am Riser hängen bleibt, wenn du den Kopf zur Seite drehst. Bei einem weiteren Vorfall verhängte sich die Kamera beim Exit des Inside-Jumpers im D-Handle des Outside-Jumpers!
Weitere Informationen aus erster Hand gibt dir Reto Nyffenegger : https://www.instagram.com/wingsuit.reto/
Interessante Links zum Thema:
Chin mounts mit Cutaway ohne Magnet: https://chinmount.com
SafeGoPro Mounts:
https://www.flycookie.com/shop/skydiving-helmet-accessories/full-face-roller-mount/
3D Printed Zkulls: S BASE SERIES – Zkulls Camera Mounts https://www.facebook.com/moderncamerasolutions