Die älteste Fallschirmsport-Disziplin ist das Zielspringen (Accuracy). Nach dem Absprung auf 1000 Meter über Grund steuert der Athlet am geöffneten Fallschirm einen Landepunkt an und versucht, den Fuss möglichst nahe am Mittelpunkt einer Zielscheibe aufzusetzen.
Der Durchmesser des Nullpunkts (Dead-Center) misst 2 cm. Die Abweichungen werden in Zentimeterschritten mithilfe einer elektronischen Zielscheibe gemessen. Die Einzelwertung geht über acht bis zehn Sprünge. Im Teamwettkampf werden von fünf Resultaten die vier besten gewertet. Die entscheidenden Faktoren in dieser Disziplin sind die Schirmbeherrschung und die Einschätzung der aktuellen meteorologischen Gegebenheiten.
Zu den Artistic Events zählen die beiden Disziplinen Freefly und Freestyle.
Beim Freefly bringen sich die Fallschirmspringer/-innen während des freien Falls in alle möglichen Flugpositionen. Dies erfordert ein sehr hohes Mass an Körperbeherrschung und räumlichem Orientierungsvermögen.Ein Freefly-Wettkampfteam besteht aus zwei Performern und einem Videoflyer, der die beiden filmt. In der Pflicht müssen die Performer ein vorgegebenes Programm an Figuren möglichst präzis absolvieren. In der Kür sind die Figuren und die Kameraeinstellungen frei wählbar.
Beim Freestyle springt ein einzelner Performer eine dynamische Freifall-Choreografie mit verschiedenen Positionen und Rotationen. Die Performance wird von einem mitfliegenden Videoflyer festgehalten. In beiden Disziplinen findet die Bewertung anhand der Videoaufnahmen statt. Deshalb ist das Zusammenspiel von Performer(n) und Videoflyer zentral.
Beim Kappenformationsspringen (Canopy Formation) fliegen die Springer/-innen am offenen Schirm Formationen, wobei sie die Schirme der anderen Teammitglieder zeitweise festhalten.
Die Absprunghöhe beträgt ca. 2500 Meter über Grund. Es wird in Zweier- und Viererteams gesprungen. Für die Wettkampfbewertung werden die Sprünge von einem Videoflyer aufgezeichnet.
Beim Canopy Piloting (Swooping) kommen sehr kleine Hochleistungsschirme zum Einsatz. Nach dem Absprung auf 1200 bis 1700 Meter über Grund werden sie sofort geöffnet. Nun geht es darum, möglichst viel Schwung aufzunehmen und diesen, je nach Wettkampf-Disziplin, in einem horizontalen Gleitflug (dem Swoop) zu nutzen.
Distance (Weite): Die Pilot/-innen durchfliegen ein Eingangstor (Gate) mit einer Lichtschranke. Diese befindet sich über einer Wasserfläche, welche von den Athlet/-innen berührt werden muss. Danach setzen sie ihren Gleitflug so lange wie möglich fort.
Speed (Geschwindigkeit): Hier wird die Zeit gemessen, welche die Pilot/-innen benötigen, um eine 70 Meter lange Strecke zu durchfliegen, welche eine 75-Grad Kurve beschreibt und durch zwei Lichtschranken begrenzt wird.
Accuracy (Präzision): Ziel der Pilot/-innen ist es, durch ein Eingangstor zu fliegen, die Wasseroberfläche zu berühren und schliesslich ihre sehr schnellen Schirme in einer lediglich 2×2 Meter grossen Landezone zu stoppen.
In den beiden Freifalldisziplinen Formation Skydiving FS und Vertical Formation Skydiving VFS wird in Vierer- oder Achter-Teams gesprungen. Für den Wettkampf wird eine Sequenz aus einem Formationen-Pool (Bilder) ausgelost.
Diese Sequenz von fünf bis sechs Formationen gilt es dann in der vorgegebenen Zeit möglichst häufig und präzis auszuführen. Der Sprung wird von einem mitfliegenden Videoflyer aufgezeichnet und anschliessend von den Schiedsrichtern bewertet. Entscheidend ist die Anzahl der gezeigten Formationen in acht bis zehn Sprüngen. Die Absprunghöhe beträgt 3000 bzw. 4000 Meter über Grund.
Daneben gibt es das Grossformations-Springen (Big-way), bei dem viele Springer/-innen gemeinsam ein Bild fliegen. Eine 84-köpfige Formation ist der derzeitige Schweizerrekord, für den Weltrekord schlossen sich 400 Athlet/-innen im Freifall zusammen.
Beim Indoor Skydiving (Bodyflyling) führen die Athlet/-innen (Flyer) in einem vertikalen Windkanal freie oder vorgegebene Figuren und Übergänge in verschiedenen Flugpositionen aus. Im Luftstrom der Flugkammer, der mit mehr als 200 km/h zirkuliert und die Bedingungen des Freifalls simuliert, können sie beeindruckende Moves ausführen.
Indoor Skydiving wurde 2014 von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) als Sportart offiziell anerkannt und der Sparte Fallschirm zugeordnet. Nationale und internationale Team- bzw. Einzelwettkämpfe in den Kategorien Open, Female und Junior werden in den Disziplinen 2-way Dynamic, 4-way Dynamic, 4-way FS, 4-way VFS und Freestyle durchgeführt.
Die modernen Windkanäle bieten sowohl Newcomern als auch lizenzierten Fallschirmspringer/-innen optimale Trainingsbedingungen, denn sie ermöglichen es, ganzjährig äusserst gezielt und effizient zu trainieren. Windkanäle stehen aber grundsätzlich allen Personen offen, die einmal das grandiose Gefühl des Freifalls erleben möchten. Indoor Skydiving ist zudem die einzige Flugsportart für Kinder (ab fünf Jahren).
Para-Ski ist eine Kombinationssportart aus Riesenslalom und Zielspringen im alpinen Gelände. Diese Disziplin hat sich aus der Bergrettung heraus entwickelt. Bevor man Helikopter einsetzen konnte, wurden die Retter mit dem Fallschirm im Einsatzgebiet abgesetzt. Die Skis und weiteres Material wurden ebenfalls abgeworfen. Mit den Skis konnten die Retter dann zum Unglücksort fahren. Das setzte voraus, dass die Einsatzkräfte sowohl Skifahren wie auch Fallschirmspringen konnten.
Im Wettkampf werden der Riesenslalom und das Zielspringen als Einzeldisziplinen ausgetragen. Die Zeitrückstände aus dem Skirennen werden in Zentimeter umgerechnet und zu den Resultaten aus dem Zielspringen hinzugefügt. Wer am Schluss am wenigsten Punkte gesammelt hat ist der Gewinner.
Die Teilnehmer kommen traditionsgemäss aus den Alpenländern, aber auch aus Holland, Tschechien und Russland kommen immer wieder Teams an die Wettkämpfe.
Das Ziel von Speed Skydiving ist schnell erklärt: Es geht darum, auf einer Messstrecke vom Exit aus dem Flugzeug bis 1700 m. ü. G. höchstmögliche Freifall-Geschwindigkeit zu erreichen.
Zu diesem Zweck versuchen die Athlet/-innen gleich nach dem Absprung auf 4000 Meter über Grund eine möglichst widerstandsarme Körperposition einzunehmen maximal zu beschleunigen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt ein am Helm des Springers befestigtes GPS Messgeräte. Die Weltbesten Speed Skydiver erzielen Geschwindigkeiten von über 500 km/h.
Ein Wingsuit ist ein Flügelanzug mit Flächen zwischen den Beinen sowie zwischen Körper und Armen. Diese «Flügel» dienen dazu, die vertikale Freifallgeschwindigkeit in eine horizontale Gleitbewegung umzuwandeln. Dadurch kann die Freifallzeit markant verlängert werden und es lassen sich kilometerweite Strecken zurücklegen.
An Wingsuit-Performance-Wettkämpfen geht es darum, drei verschiedene Aufgaben (Tasks) in einem definierten Messbereich so gut wie möglich auszuführen (Distance, Speed, Time)
Daneben finden auch Wingsuit-Acrobatics-Wettkämpfe statt, an denen Zweierteams, begleitet von Videoflyern, akrobatische Manöver fliegen.